Die Konstitution des Wunderbaren [ZFS 16]
Zu einer Poetik des Science-Fiction-Films
Seit Jahren gehört die Science Fiction (SF) zu den populärsten und kommerziell erfolgreichsten Filmgenres überhaupt. Dennoch herrschte bislang ein Mangel an fundierten Untersuchungen zum Genre als Ganzem. Die Konstitution des Wundebaren ist als Grundlagenwerk angelegt, das die SF primär aus formaler und erzählerischer Sicht analysiert. Anhand eines Korpus von rund 300 Filmen wird ein theoretisches Gerüst entwickelt, das den SF-Film vor allem als filmische Erscheinung analysiert. Im Vordergrund steht dabei weniger die interpretierende Lektüre einzelner Filme, sondern vielmehr das Offenlegen formal-medialer Eigenheiten, die Frage, was die filmische Erscheinung der SF auszeichnet.
Die Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Der erste dient der Abgrenzung und Charakterisierung: Zuerst wird die SF von anderen ânicht-realistischen‘ Genres wie Phantastik, Fantasy, MŠrchen und Utopie unterschieden. Anschliessend wird die historische Entwicklung der SF-Literatur, ausgehend von der Gothic Novel des 18. Jahrhunderts bis zur amerikanischen Pulp-SF der 1920er-Jahre, beleuchtet, wobei vor allem die Rolle der aktiven Fans bei der Entstehung der SF als eigenständiger Literatur betont wird.
Zu Beginn des zweiten Teils stehen bislang wenig beachtete fiktionstheoretische und narratologische Fragen im Vordergrund. Zentral ist hierbei vor allem die Erkenntnis, dass sich das Genre, in dem scheinbar alles möglich ist, in erzählerischer Hinsicht sehr konservativ gibt. Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Konzept der Verfremdung: Durch den Zusammenstoß fremder Welten macht die SF ihre Geschichten fortlaufend fremd. Im Folgenden werden mit den Themenbereichen Erhabenes/Groteskes ästhetische und rezeptive Aspekte untersucht, wobei hier vor allem die Überwältigungstendenz des SF-Kinos im Vordergrund steht. Übergreifendes Thema der formalen Analysen ist der prägende Widerspruch des Genres: Die SF spielt einerseits in offensichtlich unmöglichen Welten, ist aber gleichzeitig immer darum bemüht, diese als plausibel erscheinen zu lassen. Diese Spannung zwischen (Pseudo-)Realismus und Wunderbarem ist typisch für jede Form von Fiktion, bei der wir immer angehalten sind, an Unmögliches zu glauben›. In der SF wird dieses fiktionale Grundmoment aber in besonders ausgeprägter Form sichtbar.
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TESTIMONIALS
«Gut geschrieben [...] das Buch ist ein deutliches Plus für Leser und Filmgänger.» ~Der phantastische Bücherbrief
«Glanzleistung [...] mannigfaltige Filmbeispiele [...] das Buch sei auch einem Sci-Fi-Desinteressierten wärmsten empfohlen. einen besseren Beziehungsratgeber hat es seit Jahren nicht mehr gegeben.» ~www.kino-zeit.de
«Sympathisch an der Studie ist die offensichtliche Abneigung Spiegels gegenüber Trivialität verweigernden Zunftkollegen, bemerkenswert die Anzahl der gesichteten Filme (300).» ~Ray
«Lesenswerte Annäherung an den SF-Spielfilm, der nicht grundlos jegliches Korsett an Klassifikation sprengt.» ~Celluloid
«Da ist es für mich eine außerordentliche Freude eine Sachbuchneuerscheinung vorzustellen, bei der ich mit Lob kaum übertreiben kann. ‹Die Konstitution des Wunderbaren – Zu einer Poetik des SF-Films› von Simon Spiegel ist nicht das x-te Durchhechel-Lexikon, sondern bietet einen im besten Sinne abwägenden und klärenden Rundgang durch Geschichte und Eigenheiten des SF-Films, und liefert dabei ganz nebenbei reichlich erhellende Einsichten zu Genre- und Verfahrens-Problemen der phantastischen Disziplinen. [...] Simon Spiegel schafft es Dank klaren Stils, gewissenhafter Recherche sowie einem guten Händchen für griffige Zitate und augenöffnende Beispiele (Dem Buch liegt eine DVD mit wunderbaren Filmausschnitten bei!), seinen Lesern ein aufgewecktes Gespür für dieses umfassende Staunen zu vermitteln [...] unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für SF, Film und Medien interessieren.» ~Fandom Observer
«Simon Spiegel bietet aufmerksame Beobachtungen und interessante Analysen, so dass man gewisse Filme beim nächsten Augenblick gewiss mit anderen Augen sieht.» ~www.fantasyguide.de
«Als besonderen Bonus – hier gehört dem Autor allerhöchste Aufmerksamkeit – liegt dem Buch eine DVD bei mit 16 Filmsequenzen, die allesamt im Buch exemplarisch besprochen wurden. [...] Fazit: Ein durchaus gelungenes sekundärliterarisches Werk, dass das Thema SF-Film und seinen tieferen Sinn recht umfassend und gut erklärt [...] unterhaltsame Sekundärliteratur.» ~www.fictionfantasy.de
«Spiegel macht die Strukturen verständlich, die dem Genre zugrunde liegen. Das dies gelingt, liegt auch an der geschickten Auswahl der Filmbeispiele.» ~Schnitt
«Auf fast 400 Seiten aufgefächert werden Motive, Strukturen und Dramaturgien, und es gibt umfangreiche theoretische Exkurse zu Genre, Montage und Diegese [...] Für Spiegel im Zentrum stehen das Konzept des ‹Sense of Wonder› und die narrativen Mittel zu dessen Erlangung (Darstellung des Fremden in Kontrastierung zum Vertrauten ist ein Grundprinzip der Gattung).» ~Splatting Image Magazin