ENDE – Mediale Inszenierungen von Tod und Sterben

AugenBlick – Konstanzer Hefte zur Medienwissenschaft

108 Seiten, 148 x 210 mm, Download als Open Access Publikation möglich (Link unten)
Dezember 2008
9,90 €
Printausgabe vergriffen
ISBN 978-3-89472-643-0

ENDE – Mediale Inszenierungen von Tod und Sterben

AugenBlick – Konstanzer Hefte zur Medienwissenschaft

Anhand des aus der kollektiven Erfahrung des ‹Schwarzen Todes› gespeisten Totentanzes an den mittelalterlichen Kirchhofmauern veranschaulicht Thomas Leßmann die kulturellen und historischen Wandlungen bildhafter Imagination im Umgang mit Tod und Sterben. In der zeitlichen Distanz wird deutlich, wie sehr die mit dem Tod einher gehenden Normen gesellschaftlichem Wandel unterworfen sind.

Im Schwerpunktbereich Film zeigt Susanne Marschall anhand der internationalen Filmgeschichte auf, wie komplex sich filmische Inszenierungen des Todes darstellen. Anhand der letzten Augenblicke im Film dekliniert sie unterschiedliche Varianten von Abschiedsblicken. Matthias Steinle geht der lustvollen Grenzüberschreitung in der Burleske nach und fragt, wie diese mit dem Thema Tod umgeht.

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Der Doku-Soap im Fernsehen gilt die Analyse Andrea Noltes. Sie demonstriert an einem Beispiel die Konfrontation mit dem Tod in einer dokumentarisch angelegten Fernsehserie. Sven Stollfuß zeigt anhand der Fernsehserie C.S.I. auf, wie der routinierte Umgang mit den Toten in einer Koppelung von Verwissenschaftlichung und ausdifferenzierter Repräsentation toter Körper zum Thema gemacht und massenhaft verbreitet wird. Anja Todtenhaupt widmet sich dem jüngsten Zeichentrickfilm und demonstriert, wie sich mit Suicidal Squirrels ein morbides Zeichentrickprodukt vom Fernsehen in die Mobilfunkbranche ausweitet.

Der Blick auf digitale Medien beschließt die Untersuchung verschiedener medialer Inszenierungen.

Die Situation des Todes wird im Computerspiel, so zeigt Britta Neitzel auf, als verhandelbar dargestellt: will der Spieler, dessen Avatar soeben im Spiel verstorben ist, aufhören oder weiterspielen?

Verena Kuni schließlich geht der Frage nach, welche Bedeutung Tod und Sterben für die Daten im zeitlosen World Wide Web haben.

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Inhalt

Petra Missomelius: Death goes digital – Der Tod zwischen Technik und Tabu

Thomas Leßmann: Der Totentanz

Susanne Marschall: Letzte Augenblicke im Kino

Matthias Steinle: «No one ever dies»

Andrea Nolte: «Der Tod kommt ungeladen ...»

Sven Stollfuß: Der Tod als (medien-)ästhetisches Fragment

Anja Todtenhaupt: Suicidal Squirrel

Britta Neitzel: Der Tod im Computerspiel

Verena Kuni: Ohne Ende

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