Lange Schatten des Unrechts
Vanessa Conze (Hg.)
232 Seiten, 150 x 220 mm, einige Abb.
1. Aufl., Mai 2025
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ISBN 978-3-7410-0291-5
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Lange Schatten des Unrechts

Nationalsozialistische Verfolgung und ihre Nachgeschichte – Das Beispiel der Familie Geiershoefer

Im November 1938 wurde in der sogenannten „Reichspogromnacht“ die Familie Geiershoefer aus Allersberg (Bayern) inhaftiert. Durch Androhung körperlicher Gewalt und Erpressung sahen sich die Geierhoefers in den Tagen danach gezwungen, ihren Besitz, vor allem eine Fabrik für Christbaumschmuck, weit unter Wert zu verkaufen bzw. zu verschenken. Während Teilen der Familie die Flucht ins Exil gelang, wurde die ehemalige Firmeninhaberin deportiert und im Ghetto Łódź ermordet.

Nach 1945 erfolgte die Aufarbeitung der Geschehnisse auf unterschiedlichen Ebenen: Vor dem Landgericht Nürnberg wurden mehrere Männer wegen räuberischer Erpressung angeklagt. Gleichzeitig mussten sich die Angeklagten im Rahmen der Entnazifizierung in Spruchkammerverfahren verantworten. Die Familie Geiershoefer wiederum kämpfte in mehreren Restitutions- und Wiedergutmachungsverfahren jahrelang um die Rückgabe ihres Besitzes und um finanzielle Kompensation für das erlittene Unrecht. Was der Familie Geiershoefer geschah, war keine Ausnahme.

Das Buch, das auf ein Lehrforschungsprojekt an der KU Eichstätt-Ingolstadt zurückgeht, nimmt daher unterschiedliche Perspektiven ein und erschließt die Ereignisse der Enteignungen und deren Nachwirkungen über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hinweg. Dabei stehen einerseits die Opfer und ihre Handlungsspielräume während des Nationalsozialismus, im Exil, aber auch in der Nachkriegszeit im Mittelpunkt. Andererseits aber wird auch den Tätern, Mittätern und anderen am Tatgeschehen Beteiligten nachgespürt. Auf diese Weise entsteht ein vielschichtiges Panorama der Verfolgungsgeschichte und ihrer Aufarbeitung. Durch den umfassenden Zugriff auf mehreren Ebenen wird ein komplexes Geschehen erschlossen, das zentrale Entwicklungslinien der deutschen Geschichte zwischen den 1930er und den 1950er Jahren zusammenbindet.


Über drei Semester hinweg haben Studierende der KU gemeinsam mit Geschichtsprofessorin Vanessa Conze daran gearbeitet, das Schicksal der jüdischen Familie Geiershoefer aus Allersberg sichtbar zu machen. Das Ergebnis ihrer Arbeit wurde vom Bayerischen Rundfunk im Rahmen des Podcasts "Tatort Geschichte" veröffentlicht. Hier geht es zur Podcastfolge.

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