SPD zwischen Desaster und Erneuerung
Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus (Hg.)

Perspektiven ds - Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik [2/09]

174 Seiten, 145 x 208 mm, Paperback
Januar 2010
9,90 €
vergriffen
ISBN 978-3-89472-582-2

SPD zwischen Desaster und Erneuerung

Perpsektiven ds 2/09

Die SPD am Boden. 23 Prozent – das ist die Zahl, die am diesem bizarren Wahlabend zunächst zum Schock, zur Erschütterung und zur Verzweiflung führte. Dann aber der Jubel der Anwesenden im Willy-Brandt-Haus, ein Jubel, der angemessen war und Dank ausdrucken sollte. Das hat man  gespürt. Aber es war weit mehr als nur bloßer Dank für Frank-Walter Steinmeier. Denn: In seiner Eigendynamik gewann dieser (zunächst verständliche) Jubel so an blinder Fahrt und Intensität, dass man glauben konnte, hier hat eine Partei gewonnen.

Aber vermutlich war dieser Jubel die erste vorbewusste physiologische Bearbeitung einer  Niederlage. Tiefe Enttäuschungen und große Freuden finden häufig ihren Ausdruck zunächst in einem ‹Körperzittern› bzw. in einer Körper-Entäußerung (z.B. toben oder jubeln, schlagen oder umarmen), bevor sie dann vom ‹Geist› zerkleinert, analysiert und bearbeitet werden können. Notwendig war dieses Bejubeln folglich, um sich dann auf die psycho-mentalen und gesellschafts-politischen Bearbeitungen des verheerenden Partei-Absturzes einlassen zu können. Und gleichzeitig war es auch ein Jubel, der sich noch in der Niederlage einer sozialdemokratischen  Zusammengehörigkeit versichern wollte.

Inhalt

Mit Beiträgen von Helga Grebing, Klaus Faber, Klaus-Jürgen Scherer, Karsten Rudolph, Richard Saage, Gabriele Hiller-Ohm, Michael Strübel, Gabriele Andretta, Hagen Weiler u.v.m.

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