Zeichen und Wunder. Das Kino von Zhang Yimou und Wong Kar-Wai
Die neueste „Neue Kinowelle“ kommt aus Fernost. Das Kino Asiens fordert derzeit das Weltkino heraus. Die Bannerträger dieser künstlerischen Revolution sind die gefeierten Regisseure Zhang Yimou aus China und Wong Kar-Wai aus Hongkong.
Das Doppelportrait dieser beiden Regisseure zeigt die beiden Seiten des chinesischen Gegenwartsfilms, stellt die wichtigsten Stile, Methoden und Stars dieser ästhetischen Herausforderung dem deutschen Publikum vor.
Mit gewissen Konzessionen ans westliche Publikum, das mit den Erzählweisen und Motiven des chinesischen Populärkinos vergleichsweise unvertraut ist, gelingt beiden ein Werk, das überall auf der Welt das Publikum bezaubert. Damit ist dies einerseits eine Form, dem chinesischen Kino einen neuen Markt zu öffnen, ein Stück Kulturimperialismus wenn man so will, getragen vom Stolz auf die eigenen, Jahrtausende alten Traditionen, genährt vom Aufbruchsgefühl des neuen China, der selbstbewussten Überzeugung, dass man sich künst-lerisch nicht verstecken muss.
Andererseits zeigen diese Filme eine neue Offenheit der chinesischen Film-Industrie gegen-über dem Westen und westlichen Erzählweisen – wenn beide Regisseure dies als „panasia-tisch“ charakterisieren, als Versuch, Elemente verschiedener asiatischer Filmkulturen verschmelzen zu lassen, ist das kein Widerspruch zur „chineseness“ ihres jeweiligen Werks. Es zeigt vielmehr den impliziten Anspruch, Kino zu machen, in dem sich mehr als nur das chinesische Publikum wieder findet.