Montage AV [2/2014] 184 Seiten, Broschiert, Download als Open Access Publikation möglich (Link unten)Januar 2015 14,90 € Printausgabe vergriffenISBN 978-3-89472-931-8 |
Politik [Montage AV 2/2014]
Montage AV [2/2014]
Die politischen Umbrüche der letzten Jahre – von der Finanz- und Wirtschaftskrise über die lokalen Demokratiebewegungen, den Arabischen Frühling und seine kriegerischen Folgen bis zur staatlichen und kommerziellen Massenüberwachung – führten zu einer Re-Politisierung der Öffentlichkeit. Systemkritik ist wieder salonfähig, auch im Film. Das zeigt allein die Welle von Spielfilmen über die Finanzkrise, die von Hollywood-Blockbustern wie Oliver Stones WALL STREET – MONEY NEVER SLEEPS (USA 2010) und Martin Scorseses THE WOLF OF WALL STREET (USA 2013) über Erstlingsfilme wie J.C. Chandors MARGIN CALL (USA 2011) zu dem vergleichsweise wenig beachteten LE CAPITAL von Costa-Gavras (F 2012) reicht. Noch deutlicher wird die (Re-)Politisierung in den dokumentarischen Filmen über die Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrise, des Arabischen Frühlings und der Massenüberwachung – zu denken wäre beispielsweise an CAPITALISM – A LOVE STORY (Michael Moore, USA 2009), INSIDE JOB (Charles Ferguson, USA 2010), CATATSTROIKA (Aris Chatzistefanou & Katerina Kitidi, GR 2012), THE SQUARE (Jehane Noujaim, EG 2013), HOMS – EIN ZERSTÖRTER TRAUM (Talal Derki, SY/D 2013) oder CITIZENFOUR (Laura Poitras, D/USA 2014). Aktivistische Filme wie RIOT FROM WRONG (Fully Focused, GB 2012), 99 PERCENT – THE OCCUPY WALL STREET COLLABORATIVE FILM (Aaron Aites, Audrey Ewell, Nina Krstic & Lucian Read, USA 2013) oder RIO EM CHAMAS (Daniel Caetano, BR 2013) verstehen sich wiederum als Chronisten der Bewegungen, die sie dokumentieren, und treten auch als deren Fürsprecher auf.
Das vorliegende Heft greift die Frage nach dem ‹Politischen› des politischen Films wieder auf und lädt unter gewandelten historischen Bedingungen zu seiner Neuformulierung ein.
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