216 Seiten, 220 x 150 mm, einge Abb. Buch bestellen
1. Aufl., Februar 2025 25,– € Vorbestellung möglichISBN 978-3-7410-0496-4 |
DEFCON 1: Die Geschichte des Atombombenkinos
Spätestens seit Putins Nuklearkriegsdrohung lebt die Welt wieder in Furcht vor einem Dritten Weltkrieg. Die Wahrscheinlichkeit einer atomaren Eskalation hat auch das Kino geprägt – schon seit dem ersten Abwurf der Bombe 1945. Im August 2025 jähren sich Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal, sie markierten einst den Beginn des Atomzeitalters.
Vor 1945 gab es keine «Atombombenfilme». Nach 1945 kaum einen Atombombenfilm, der vom Muster abweicht. Das ist nicht weniger als der Ausdruck einer Ehrfurchtsbekundung gegenüber einer desaströsen Macht, die jegliche Zerstörungsfantasie übertrifft. Die Allgewalt dieser Waffe war so offenkundig, dass mit dem «apokalyptischen Kino» ein eigenes Genre begründet wurde. Darin kommt, anders als bei der naturwissenschaftlich getreuen Abbildung der Atombombenzündung, die Einbildungskraft ins Spiel: Wie sieht Leben in den Wastelands aus, über Jahrhunderte hinweg?
Die Nuklearwaffe fungierte aber nicht nur als Spiegel der Angst vor dem Weltuntergang, sondern diente auch als Anleitung, eine bessere Welt gestalten wollen – nachdem Ronald Reagan 1983 „The Day After“ sah, forcierte er ein neues Abrüstungsabkommen mit Gorbatschow. Filme, die den Super-GAU abbilden, können also Gutes bewirken. Können sie helfen, die Eskalation zu verhindern? Und wenn nicht: Können wir uns darauf vorbereiten, wie wir im Fall der Fälle unser Überleben sichern? Haben Atombombenfilme gar einen kathartischen Effekt – können sie uns dabei helfen, uns weniger vor der Zukunft zu fürchten?
„Interviews mit Nicholas Meyer (The Day After), John Badham (WarGames), Mick Jackson (Threads), Lynne Littman (Testament), Annie Jacobsen (Nuclear War: A Scenario), Steve De Jarnatt (Miracle Mile) und Jeff Daniels (Television Event).“