Storyboarding
Anna Häusler (Hg.), Jan Henschen (Hg.)

Marburger Schriften zur Medienforschung [77]

232 Seiten, 148 x 210 mm, zahlr. tw. farb. Abb.
1. Aufl., Juli 2017
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ISBN 978-3-89472-966-0
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Storyboarding

Filmisches Entwerfen

Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse eines Workshops, der verschiedene Kulturwissenschaften mit Filmpraktikern sowie Kinoarchivaren und Ausstellungsmachern in ein Gespräch über Storyboards zusammenbrachte. Die Fragestellungen zielten dabei überwiegend auf Möglichkeiten und Grenzen nachträglicher Sichtbarmachung von Storyboards als Ausstellungs- und Archivmaterial ab, auf einen möglichen Status als eigenständiges Kunstwerk, aber auch auf Prozesse verschiedener Zeichensysteme und Materialformen bei der Gestaltung von Bildern und Bildräumen. In drei Kapiteln werden dazu historische, systematisch-theoretische und objektbezogene Zugänge zu den Formen des Storyboards und den Verfahren und Techniken des Storyboardings eröffnet. Darin zeigen die Beiträge des Bandes, dass Umfang, Grad der Ausführung und Funktionalität ganz unterschiedliche Gestalt annehmen können und von groben, rein technischen Skizzierungen bis zu ausgestalteten, detaillierten Zeichnungen und individuellen Stilmerkmalen reichen. Titelgebend wird daher vom Storyboarding gesprochen, weil es um ein Verfahren geht. Andererseits ist es kaum weniger das eigenmächtige ‚Ding‘ Storyboard in seinen Techniken und Praktiken adressiert,das materialiter weder dem Drehbuch noch dem fertigen Film zugehört und in seiner produktionstechnischen Funktionalität allein nicht aufgeht. Die Beiträge des Bandes fragen danach, wie Storyboards selbst als dynamische „Blickanleitungen“ verstanden sein können: Wie dienen Storyboards der Vorstellung und Vorschreibung, ohne verbindlich oder gar eindeutig zu sein und die Bilder des Filmes tatsächlich vorwegnehmen zu können und zu wollen? Wie zerlegt das Storyboard Texte in Bilder, in Bewegungsabläufe und Kameraeinstellungen, wie löst es diese auf? Welche Wirkmacht kann in den eingezeichneten Pfeilen, Rahmen und anderen kinetographischen Zeichen erkannt werden? Und wie stellt sich das Storyboard daraus folgend als Bewegungsskript dar? Denn der Projektionsraum, den das Storyboard entfaltet, vollzieht ein Erzählen in Texten und Bildern, in Zeichen der Bewegung und Bewegtheit, der Bewegbarkeit und stellt in diesem Sinne ein dynamisches Storymodell dar, das in besonderer Weise die Imagination anspricht.

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